Der chinesische Smartphone-Hersteller ZTE steckt wegen der US-Strafen in der Krise. Grund dafür sind nicht etwa schlechte Geräte, sondern die US-Regierung. Das Unternehmen teilte am späten Mittwochabend an der Hongkonger Börse mit, dass wegen der Strafe des US-Handelsministeriums „wichtige Geschäftsaktivitäten“ eingestellt werden.
Vergangenen Monat hatte die US-Regierung angekündigt, ZTE für sieben Jahre vom Zugang zu amerikanischen Technologien auszuschließen. Die Smartphones von ZTE wurden bislang etwa mit Chips von Qualcomm ausgerüstet. Wegen US-Strafen kann jetzt die Produktion nicht mehr aufrecht erhalten bleiben.
ZTE hatte die US-Regierung verärgert, weil es den Iran und Nordkorea mit Telekom-Ausrüstung beliefert hatte. Der chinesische Konzern hatte damals die Verstöße zugegeben und eine Strafe gezahlt. Weitere Strafe wurden deswegen zur Bewährung ausgesetzt. Offenbar hatte ZTE damals aber offenbar falsche Angaben gemacht, dass der Auslöser der jetzigen Sanktionen ist.
So sollen ZTE-Mitarbeiter entgegen den Aussagen des chinesischen Unternehmens noch keine Reduzierungen der Bonuszahlungen hinnehmen müssen. ZTE hat über eine Milliarde US-Dollar an Strafen gezahlt haben. Die Sanktionen für 7 Jahre auf US-Komponenten zu verzichten treffen ZTE sehr hart. Das sind etwa 25 Prozent der notwendigen Bauteile.
Die Sanktionen treffen auch Qualcomm, wenn auch nur indirekt. ZTE soll in den USA die Nummer 4 unter den Herstellern für Smartphones sein und in China sogar die Nr. 2. ZTE versucht derweil die US-Regierung davon zu überzeugen die Strafe abzumildern.
Sollten die USA die Sanktionen gegen ZTE aufrechterhalten, könnte das für den Technologiekonzern verheerende Folgen haben. Zum einen könnten die US-Strafen zur Eskalation des Handelskonflikts zwischen den USA und China führen und zum anderen sind die Folgen für Smartphone-Besitzer von ZTE ungewiss.
Doch die Zeichen stehen derzeit schlecht. Die US-Justiz ermittelt auch gegen Huawei, das ebenfalls chinesisch ist. Sollten sich die Ermittlungen als negativ für Huawei heraustellen, drohen dem Unternehmen satte Strafzahlungen oder ähnlich wie bei ZTE der Verbot des Verkaufs von US-Komponenten. Das könnte die Existenz des Unternehmens bedrohen.
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