Für das neue Jahr setzt man sich neue Vorsätze. Das sollte auch für die digitale Welt gelten. Besonders Passwörter sollten besser geschützt werden, empfiehlt der Digitalverband Bitkom. Bei der Wahl ihrer Passwörter vertrauten viele Menschen auf einfache Kombinationen. Rund jeder dritte Internetnutzer (32 Prozent) in Deutschland gibt an, dass er für mehrere Online-Dienste das gleiche Passwort nutzt. So das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage im Auftrag von Bitkom unter 1.017 Internetnutzern in Deutschland. „Wer sich auf ein einziges Passwort für verschiedene Online-Dienste verlässt, macht es Cyberkriminellen sehr einfach“, sagt Dr. Nabil Alsabah, Bitkom-Experte für IT-Sicherheit. „Wenn dieses Passwort einmal in falsche Hände gerät, ist die gesamte digitale Identität eines Nutzers gefährdet,“ so der Experte. Zwei Drittel der Internetnutzer (64 Prozent) setzen laut der Umfrage auf mehr als ein Passwort für verschiedene Online-Dienste. Einen perfekten Schutz vor Cyberkriminellen boten auch die längsten Passwörter nicht. Der Branchenverband hat daher einige Tipps für Nutzer:
Komplexe Passwörter sind sicherer
Die Experten gehen davon aus, dass je komplexer das Passwort, desto höher der Schutz. Dennoch benutzt man im Alltag simple Passwörter. Doch wer Probleme hat sich komplexe Passwörter zu merken, kann Eselsbrücken einsetzen. Um Passwörter mit Buchstaben, Zahlen und Sonderzeichen zu generieren, werden dafür die Anfangsbuchstaben von ausgedachten Sätzen genommen, etwa: „Mein Verein gewann das entscheidende Spiel mit 3 zu 2!“ Daraus lässt sich ein sicheres und gut zu merkendes Passwort erstellen: „MVgdeSm3z2!“, so der Verband.
Passwort-Manager als Kennwort-Tresor
Ein Passwort-Manager kann helfen. Hier werden alle genutzten Kennwörter in einer verschlüsselten Datei gespeichert. So braucht der Nutzer nur noch ein Passwort merken. Einige Programme können neben den Passwörtern auch die dazugehörigen Benutzernamen speichern.
Doppelte Sicherheitsstufe
Inzwischen bieten einige Dienste sogenannte „Mehr-Faktor-Authentifizierungen“ an. Hier muss der Nutzer mehr als eine Sicherheitsabfrage beantworten, um auf einen Account zuzugreifen. Dazu kann man nach der Passwortabfrage beispielsweise eine SMS auf das Mobiltelefon mit einem Code erhalten. In einem parallelen Feld wird dann der Code abgefragt.
Updates erhöhen Sicherheit
Ganz egal ob Computer oder Handy, ohne aktuellen Virenscanner sollte man nicht im Internet unterwegs sein. Deswegen sollte der Virenscanner immer auf aktuellem Stand sein. Gleiches gilt auch für das Betriebssystem, den Browser, Add-Ons und die anderen Programme – auch hier sowohl am PC, Smartphone oder Tablet.
Verhindere Phishing
Vorsicht vor dem klassischen Fall von Phishing: Hier verschicken Betrüger gefälschte Mails mit Links zu Online-Händlern, Bezahldiensten, Paketdiensten oder sozialen Netzwerken. Hier können Nichtsahnende ihre persönlichen Daten preisgeben. Auch ein unerkannter Trojaner kann von eigenen Gerät aus sich die gewünschten Daten etwa zu Online-Banking herunterladen. „Banken und andere Unternehmen bitten ihre Kunden nie per E-Mail, vertrauliche Daten im Netz einzugeben. Diese Mails sind am besten sofort zu löschen. Das Gleiche gilt für E-Mails mit unbekanntem Dateianhang oder verdächtigen Anfragen in sozialen Netzwerken,“ raten die Experten von Bitkom.
Hinterlasse einen Kommentar