Top-Smartphones sind fast doppelt so teurer als noch vor drei bis vier Jahren. Damals zahlten die potentiellen Smartphone-Nutzer für ein Top-Smartphone 600 bis 700 Euro. Heute kann man von einem Top-Smartphone für 600 Euro nur träumen. Dem Anschein nach hat keiner diesen Traum.
Die Kaufbereitschaft der Nutzer treiben die Preise für die Top-Smartphones nach oben. Die Smartphone-Hersteller betrachten die guten Absatzahlen als ein Zeichen dafür, dass man sich bei Smartphones der Oberklasse keine Sorgen machen muss.
Die bisherigen Erfahrungen haben nämlich gezeigt, dass eine Preispolitik für teure Smartphones keine negativen Reaktionen erzeugt. Dazu bietet iPhone X ein gutes Beispiel. Wer den Preis für dieses Gerät zu hoch fand, hat sich geirrt. Apple weiß heute, dass es keine schlechte Entscheidung war, für das Top-Smartphone rund Tausend Dollar zu verlangen.
Schaut mach sich die Zahlen der letzten Jahre an, so sieht man, welche Gelegenheit diese Kaufbereitschaft den Smartphone-Herstellern gegeben hat. Vor allem die chinesischen Hersteller haben diesen Zustand ausgenutzt und die Preise ihrer Flaggschiffe kräftig nach oben geschraubt.
Als ein gutes Beispiel dafür dient das OnePlus. Die Preise für diese als kostengünstig bekannte Marke von Oppo gingen innerhalb von zwei Jahren um 32,6 Prozent nach oben. Der mutigste Smartphone-Hersteller in demselben Zeitraum war zweifellos Huaewi. Der chinesische Smartphone-Riese hat nicht gezögert, die Preise für seine P-Serie um 33 Prozent nach oben zu treiben.
Auch Samsung wusste, dass eine Preissenkungspolitik bei der Premium-Klasse keine gute Idee ist. So kosteten die neuen Flaggschiffe des südkoreanischen Konzerns um 15,1 Prozent mehr als vor zwei Jahren.
Der Trend geht weiter bergauf. Galaxy Note 9, welches Samsung diese Woche vorstellen wird, wird nach Schätzungen eine Folge von Preissteigerungspolitik sein. Samsung kündigt zwar an, dieses Gerät zu einem fairen Preis anzubieten. Doch die Preissteigerung bei Top-Smartphones scheint eine Tradition geworden zu sein. Apple hat mit iPhone X die Schwelle überschritten und kein Nutzer betrachtete 1150 Euro als die Schmerzensgrenze.
Dem Anschein nach haben die Nutzer von Mittelklasse-Handys eine bestimmte Schmerzensgrenze. Das wissen die Hersteller auch und ändern ihre Preispolitik für diese Klasse nicht. Ganz unverständlich ist es dabei, dass man heute Mittelklasse-Smartphones für 300 Euro finden kann, die dasselbe bieten wie die Oberklasse-Smartphones für 900 Euro.
Für die Kaufbereitschaft der Kunden haben Experten zwei Erklärungen. Die erste Erklärung ist die Bedeutung eines Top-Smartphone für den ganzen Alltag. Mit einem Smartphone hat man nicht nur ein Telefon, sondern einen Computer in der Tasche. Die zweite Erklärung sind natürlich günstige Top-Smartphones mit Vertrag.
Hinterlasse einen Kommentar