Das größte Problem für Ladenbesitzer dürften Online-Shops sein. Der Gigant dabei dürfte wohl Amazon sein. Ob Textilien, Elektronik, Bücher oder was sonst noch einem alles einfällt, es gibt kaum etwas, das Amazon nicht verkauft und das teilweise zu Preisen, wo der Einzelhandel auf Deutschlands Straßen kaum mithalten dürfte. Die Läden in den Städten dürfte das mehr als beunruhigen.
Noch steht nicht fest, wann der erste Amazon-Store in Deutschland steht. „Das ist keine Frage des Ob, sondern des Wann“, sagte Ralf Kleber, Deutschland-Chef des Konzerns, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. „Kunden lieben Vielfalt online und im klassischen Handel.“ Und Amazon werde sich „nie dem verschließen, was der Kunde will.“
In den USA nimmt die Zahl der Amazon-Stores langsam zu. Der Konzern experimentiert oft lange, bis es mit dem neuen Projekt auch ins Ausland geht. Erst kürzlich hatte Amazon den Versand von frischen Lebensmitteln in Deutschland gestartet. Den Lieferdienst Amazon Fresh etwa habe es sechs Jahre lang nur am Amazon-Hauptsitz Seattle gegeben.
Nach wie vor ist der deutsche Einzelhandel lukrativ. In diesem Jahr dürfte der Umsatz bei rund 500 Milliarden Euro liegen. Dagegen dürfte der Umsatz im Onlinehandel bei rund 50 Milliarden Euro in diesem Jahr liegen. Mit eigenen Läden könnte Amazon hier ordentlich mitverdienen.
In den USA hatte Amazon in diesem Sommer die US-Biokette Whole Foods Market für fast 13,7 Milliarden Dollar übernommen und war damit in großem Stil in den Handel mit frischen Lebensmitteln eingestiegen.
In Deutschland dürften Übernahmen von Einzelhandelsketten schwierig gestalten. Während Aldi und Lidl Stiftungen sind, dürfte Rewe und Edeka als Genossenschaften unverkäuflich sein. Zudem ist das Einzelhandelsnetz in Deutschland dicht und die Preise ohnehin niedrig. Der US-Gigant Walmart wollte in Deutschland Fuß fassen und war gescheitert. Auch der Ahold Delhaize will offenbar seine Mini-Märkte in Deutschland einstellen.
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