Wer fürchtet nicht in seinen eigenen vier Wänden ausspioniert zu werden? Kameras hinter den Pflanzen oder an der Decke gehören zum Alptraum vieler Menschen. Doch für Spionage bedarf es nicht mehr solcher Umstände. Für Cyberkriminelle reichen Kameras in Smartphones und Computern vollkommen aus.
Diese sind ein mögliches Einfallstor, um Personen auszuspionieren. Immer mehr Menschen wollen sich deswegen davor schützen. Einer Umfrage des Digitalverbandes Bitkom zufolge, deckt jeder vierte Nutzer (27 Prozent) die Kamera seines Laptops, Tablets und Smartphones bewusst ab.
„Wenn Hightech-Geräte mit Schadprogrammen infiziert sind, können Cyberkriminelle die integrierten Kameras zur ungewollten Überwachung einsetzen,“ sagt Nabil Alsabah, Referent für IT-Sicherheit bei Bitkom. „Wer ganz sicher gehen will und die Gerätekamera kaum nutzt, kann die Linse der Kamera auch abkleben.“ Dadurch werde jedoch bei der Gerätenutzung aber eingeschränkt.
Die meisten Gerätenutzer entscheiden sich jedoch dagegen. 60 Prozent der Befragten lassen ihre Kameralinse unbedeckt. Furcht vor heimlicher Aufnahme durch etwa das eigene Smartphone haben vor allem junge Nutzer.
38 Prozent der 14 – 19-Jährigen verdecken die Linse ihrer Handys, Tablets oder Computers. Je älter die Nutzer, umso weniger Bedenken gibt es. Verdecken bei den 50- bis 64-Jährigen noch 23 Prozent die Linsen ihrer Geräte, so sind es bei den über 65-Jährigen nur noch 13 Prozent.
Experten raten zu Vorsicht. „Nutzer sollten die Software ihrer Geräte immer auf dem aktuellsten Stand halten, um möglichen Sicherheitslücken vorzubeugen, so Alsabah. Wenn es verdächtige Aktivitäten gibt, sollte ein Gerät mit Viren-Scannern auf Schadprogramme überprüft werden. „Die letzte Option ist immer ein infiziertes Gerät zu formatieren, was alle Daten auf den internen Speichern löscht und Schadprogramme entfernt.“
Und die Kameras von Smartphones bieten nicht nur des iPhone X oder Galaxy S8 gestochen scharfe Bilder, sondern auch die der Konkurrent wie Huawei oder Sony. Auch die Mikrofone werden immer ausgereifter. Denn wer die Kamera eines Smartphones übernehmen kann, für den dürfte es auch nicht schwierig sein, auch das Mikrofon unter seine Kontrolle bringen. Ein gutes Argument für ein Handy mit Vertrag.
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