Die Bundesnetzagentur hat bei ihrer jüngsten Breitbandmessung erneut festgestellt, dass in vielen Fällen Kunden nicht die Geschwindigkeit bekommen, die ihnen in Aussicht gestellt haben.
„Die Ergebnisse des aktuellen Berichtsjahres bestätigen die Ergebnisse des ersten Berichts: Über alle Bandbreiteklassen und Anbieter hinweg erreichen Kunden nach wie vor oft nicht die maximale Geschwindigkeit, die ihnen die Anbieter in Aussicht gestellt haben.
Obwohl die Ergebnisse bei einzelnen Bandbreiten und zwischen den Anbietern unterschiedlich ausfallen, zeigen sie insgesamt weiterhin Handlungsbedarf bei den Breitbandanbietern“, betont Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur.
„Die Zahl der im Jahresbericht einzeln dargestellten Anbieter hat sich deutlich erhöht. Denn die Anzahl an durchgeführten Messungen ist stark gestiegen. Aus Sicht der Endkunden ist es erfreulich, dass nun mehr Anbieter miteinander verglichen werden können“, so Homann weiter.
Die Behörde hat bei ihren Untersuchungen herausgefunden, dass Kunden über alle Bandbreiteklassen und Anbieter hinweg im Download 71,6 Prozent der vertraglich vereinbarten maximalen Datenübertragungsrate erhielten. Nur bei 12 Prozent der Nutzer wurde diese voll erreicht oder überschritten.
Damit sind dem Vorjahreszeitraum gegenüber die Werte annähernd gleich geblieben (2015/2016: 70,8 Prozent der Nutzer erhielten mindestens die Hälfte, 12,4 Prozent mindestens die volle vereinbarte maximale Datenübertragungsrate).
Die Ergebnis im Mobilfunk sind ähnlich. Demnach lag bei den mobilen Breitbandanschlüssen das Verhältnis zwischen tatsächlicher und vereinbarter maximaler Datenübertragungsrate wieder unter dem von stationären Anschlüssen.
Nur 18,6 Prozent der Nutzer erhielten über alle Bandbreiteklassen und Anbieter hinweg mindestens die Hälfte der vertraglich vereinbarten maximalen Datenübertragungsrate; bei 1,6 Prozent der Nutzer wurde diese voll erreicht oder überschritten.
Gegenüber dem Vorjahreszeitraum hat die Bundesnetzagentur insgesamt geringere prozentuale Datenübertragungsraten gemessen (2015/2016: 27,6 Prozent der Nutzer erhielten mindestens die Hälfte, 3,4 Prozent die volle vereinbarte maximale Datenübertragungsrate und mehr).Vor allem wurden insbesondere in den höheren Bandbreiteklassen tendenziell niedrigere Prozentwerte erreicht.
Bei den Breitbandmessungen ist es wichtig zu beachten, welcher Tarif vom Nutzer gewählt wurde. Deswegen könne auf der Grundlage der Breitbandmessung keine Aussagen zur Versorgungssituation oder Verfügbarkeit von breitbandigen Internetzugangsdiensten getroffen werden, lässt die Bundesnetzagentur mitteilen.
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